611 Der Bronzezeithof

Der Bronzezeithof



Seit dem Sommer 2005 gibt es in Uelsen einen "Bronzezeithof". Er wurde im Feriengebiet errichtet, in der Nähe des Blekker-Hofes. Zu diesem Hof kam es so: Am Riedberg in Uelsen sollte ein Neubaugebiet entstehen. Ein Anwohner fand dort einige Tonscherben und auffällige dunkle Flecken im rötlich-gelben Erdreich. Er vermutete gleich, dass dies Überreste aus längst vergangenen Zeiten waren. Und tatsächlich: Hier waren vor langer Zeit Tote beerdigt worden.


Schließlich wurden mehr als 100 Tongefäße geborgen. In diesen Gefäßen hatte man in der Zeit zwischen dem 11. und 6. Jahrhundert v. Chr., also vor etwa 2500 bis 3000 Jahren, die Asche von Verstorbenen beerdigt. 


Als Bronzezeit bezeichnen wir die Zeit, in der erstmals Werkzeuge aus Bronze hergestellt wurden. Sie umfasst die Zeit zwischen ca. 2200 und 800 v. Chr.  Aus dieser Zeit stammen auch die Grabhügel, die man zum Beispiel am Spöllberg in Gölenkamp und bei den "Söven Pöllen" in Getelo findet.


Schließlich beschloss man in Uelsen, an diese Zeit mit einem Bronzezeithaus zu erinnern. Beim Bau wurden 40 - 50 Jahre alte Eichenstämme aus dem Harz verwendet. Die Pfosten wurden zunächst im Feuer angekohlt und so vor dem Verfaulen geschützt. Sie wurden dann in den Boden eingegraben und verkeilt. Es gibt kein Fundament. Das Haus ist etwa 20 Meter lang. 


Die Seitenwände bestehen aus Flechtwänden mit Lehmputz. Die Flechtwände wurden aus Weidenruten hergestellt. Der Putz ist eine Mischung aus Lehm, Sand und Hanf. Der Boden des Hauses besteht aus gestampftem Lehm.


Das Dach ist aus Riet gefertigt. Unter dem Dach eines Hauses der Bronzezeit lebten die Menschen und im Winter auch die Tiere, die sie hielten.


Im Inneren wird manchmal ein offenes Feuer entzündet. Über dem Feuer hat man - so wie die Menschen vor 3000 Jahren - das Fell eines Rindes aufgespannt. Damit sollen Funken aufgefangen werden, damit sich das Dach nicht entzündet. Der Rauch zieht durch Öffnungen an den Giebelseiten ab. In einem solchen Haus war es wahrscheinlich etwa 5 Grad wärmer als draußen, nur am Feuer konnte man sich wärmen.


In der Nähe des Hauses wurden inzwischen ein Backofen, ein Räucherofen, ein Steinbohrer, ein Teich und ein überdachter Werkplatz errichtet. Man möchte durch Experimente und Nachmachen herausfinden, wie die Menschen damals gelebt haben. Es werden auch einige Rinder und Schafe gehalten. Die Rinder sind klein und gehören zur Dexter Rasse.

Inzwischen wurden mehrere Nebengebäude angelegt - Bilder: GBiU
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