616 Der Goldene Becher

Der goldene Becher von Gölenkamp (Kopie) - Bild: GBiU

Der goldene Becher von Gölenkamp



Im Februar des Jahres 1840 wollte der Bauer Pamann am Spöllberg in Gölenkamp Sand holen. Den brauchte er für seinen Schafstall. Beim Graben stieß sein Spaten plötzlich auf etwas Hartes. Neugierig schaute Bauer Pamann nach. Da glitzerte doch was?

Tatsächlich, ein glänzender Becher kam zum Vorschein. Zunächst wusste der Bauer nicht, dass er etwas sehr Wertvolles gefunden hatte. Deshalb verkaufte er den Becher für wenig Geld an einen Viehhändler aus Uelsen. Doch bald stellte sich heraus: Dieser Becher ist aus Gold.

Er wiegt 277 g und ist 11,5 cm hoch. Am Boden hat er einen Durchmesser von 6 cm, der sich bis auf 15 cm erweitert. Sein Alter wird auf etwa 3500 Jahre geschätzt.

Man nimmt heute an, dass er einem Toten als Beigabe mit ins Grab gelegt wurde. Damals wurden die Verstorbenen verbrannt. Die Asche füllte man in Urnen aus Ton. Neben die Urnen stellte man Nahrungsmittel und manchmal Gegenstände, die dem Toten auf der Reise ins Jenseits helfen sollten. Die Urnen und die Grabbeigaben bedeckte man mit großen Hügeln aus Sand.

Woher der goldene Becher ursprünglich stammt, weiß man nicht. Er wird heute in Burgsteinfurt aufbewahrt, eine Kopie kann man in der Burg Bentheim bestaunen.

Im Jahr 1999 wurde der Spöllberg durch ein anderes Stück Metall bekannt. Der Künstler Luciano Fabro legte um einen Grabhügel eine 240 m lange Ankerkette. Sie versinkt seitdem langsam im Boden. Besucher dieses Kunstwerks haben vom Spöllberg aus einen schönen Rundblick. Denn der Berg, der eigentlich ein Hügel ist, ragt immerhin 53,2 m in die Höhe.

Der Spöllberg in Gölenkamp - Bilder: GBiU
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