Als Venn bezeichnet man in der Grafschaft Bentheim ein Moor- und Heidegebiet. Zwischen dem Bentheimer Orteil Gildehaus und Gronau erstreckt sich ein solches Gebiet, das als Gildehauser Venn bezeichnet wird. Im südlich gelegenen Gronau geht das Gildehauser Venn in das Rüenberger Venn über, in der Gemeinde Ochtrup schließt sich das Tütenvenn an.
Das Moor im Gildehauser Venn hat sich nach der letzten Eiszeit gebildet, die vor etwa 10.000 Jahren zu Ende ging. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 644 Hektar, die unter Naturschutz stehen. Heideflächen und Heideweiher prägen das Bild dieses Moores. Hier kommen zahlreiche gefährdete Libellenarten und seltene Pflanzen wie zum Beispiel das Froschkraut vor.
Das Kerngebiet des Venns ist von einer Pufferzone umgeben, die aus kleinen Kieferwäldern, extensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen und Brachflächen besteht. Auf den umgebenden Grünlandflächen halten sich viele Wiesenbrüter auf.
Früher wurde im Gildehauser Venn Torf gestochen, mit dem die Bauern der Umgebung ihre Häuser beheizten. Man stach auch Plaggensoden, mit denen die Felder gedüngt wurden. Heute weiden hier Schafe und Ziegen. Sie sollen vor allem dafür sorgen, dass Heide und Birken kurz gehalten werden.
Nördlich des Gildehauser Venn befindet sich die Burg Bentheim
Schafe und Ziegen beweiden das Heidekraut und die jungen Birken
Weite Teile des Gildehauser Venn sind mit Heide bewachsen - Bilder: GBiU