Samern ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Schüttorf. Sie umfasst eine Fläche von fast 26 Quadratkilometern, auf denen etwa 750 Menschen leben. Die Gemeinde ist immer noch geprägt von ihren großen, weit verstreuten Bauernhöfen. Meistens sind es Einzelhöfe.
Bereits vor über 1000 Jahren ließen sich hier die ersten Siedler entlang der Vechte nieder. Es entstanden 21 größere Höfe. Die Bauern rodeten den Wald und machten große Heideflächen fruchtbar. Ein Beispiel für solch einen sehr alten Bauernhof ist das Anwesen der Bauern Schulze Holmer.
Die Anlage dieses Hofes hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Die alten Gebäude wurden erneuert oder modernisiert, neue Stallungen, Silos usw. kamen hinzu. Einige der alten Bauten sind jedoch schon über 300 Jahre alt. Zwei von ihnen können besichtigt werden. Auf Informationstafeln und durch ein Video erfährt man hier einiges über die Geschichte des Hofes und der Gemeinde Samern.
Die Gebäude auf dem Anwesen liegen bewusst verstreut, damit bei einem Brand nicht der gesamte Hof den Flammen zum Opfer fällt oder die Ernte vernichtet wird.
Die alten Bauernhöfe in Samern besitzen gemeinsam das so genannte Samer Rott. Hierbei handelt es sich um ein 266 ha großes Waldstück, das überwiegend aus Eichen und Buchen besteht. Die Bauern verwalten dieses Waldstück genossenschaftlich.
Es wird gemeinschaftlich beschlossen, wie viel Holz geschlagen wird. Die Bauern vom Hof Schulze Holmer waren über Jahrhunderte die Holzrichter des Samer Rotts und entschieden bei Streitfällen über die Nutzung des Waldes. Die Bauern mit Besitz am Wald werden auch Malbauern genannt. Früher kamen sie von Zeit zu Zeit am Rabenbaum zusammen, um zu beraten. Der alte Rabenbaum steht heute nicht mehr. Man kann aber noch die Stelle aufsuchen, an dem einst die knorrigen Äste der dicken Eiche in den Himmel ragten. Sie soll einen Umfang von 11 Metern und einen Durchmesser von über 3 Metern gehabt haben.
Vor langer Zeit lebten Germanen in dieser Gegend. Für sie war der Rabenbaum vermutlich ein Heiligtum, das dem Gott Wodan geweiht war. Da dieser Gott nach dem Glauben der Menschen immer von zwei Raben begleitet wurde, ist der Name des Baumes wahrscheinlich davon abgeleitet.
Im Jahr 1798 verlor der Rabenbaum bei einem Sturm seine Krone, der übrig gebliebene Stumpf brannte später aus. Heute sind nur noch einige Holzstücke von dem alten Baum erhalten. Sein Umfang wird von einem Kreis von Eichenplanken markiert. In seiner Mitte wächst eine neue Eiche.